Seminar "Journalismus – Chancen und Möglichkeiten in der Demokratie"
Referentin: Dr. Renate Nimtz-Köster (Der Spiegel, Hamburg)
Ort und Zeit: Universität Czernowitz, 13.-17. Oktober
Inhalt: Das fünftägige Seminar verbindet Praxis mit Theorie: Gleich zu Anfang wird ein Wortlaut-Interview geplant, das bis zum Ende des Seminars jeweils in Kleingruppen (2 bis 3 Teilnehmer) oder auch allein außerhalb des Seminars erarbeitet werden soll. Thema ist das private, persönliche Erleben des gegenwärtigen Krieges bzw. Konflikts. Im Seminar werden Fragen vorgeschlagen und gesammelt, die Gestaltung mit Überschrift, Vorspann und Foto wird am Beispiel vorgegeben. Über den Fortgang ihres Interviews berichten die Teilnehmer täglich. Die Arbeiten sollen am letzten Seminartag vorgestellt und diskutiert werden. Es soll ein Einblick in die Zeitungslandschaft der Ukraine geboten werden. Die Teilnehmer präsentieren in Kleingruppen jeweils ein mitgebrachtes Blatt (Zeitung, Wochenzeitung, auch online-Ausgabe) und analysieren es kritisch: Zielgruppe, Aufmachung, Anspruch, Schwerpunkte, Qualität, Stärken, Schwächen.
Parallel wird an den fünf Tagen erörtert, in Vortrag und Diskussion:
Das Beispiel des „Spiegel“: Geschichte eines kritisch-investigativem Journalismus.
Wozu brauchen wir Pressefreiheit?
Zensur
Die Rolle des Journalisten in der Demokratie
Wer kontrolliert den Journalisten? Die Institution des Deutschen Presserats und seine publizistischen Grundsätze
Ausblick: Journalismus von morgen – print und online
Workshop II: Zukunftsmodell Bukowina: Zivilgesellschaft gestern, heute und morgen
Referenten: Tetiana Berezhna (NGO "Neue Familie", Czernowitz) & Dr. Markus Winkler (Berlin)
Ort und Zeit: Auditorium 230 (Universität Czernowitz), 20.-21. Oktober 2014
Inhalt: Ausgehend von historischen und gegenwärtigen zivilgesellschaftlichen Initiativen in der Bukowina erarbeiten die Teilnehmer in Kleingruppen eine Projektidee zu den Themen Wirtschaft, Soziales, Ökologie und Gesundheit. Folgende Aspekte werden dabei intensiver untersucht: Wie misst man die Effektivität eines lokalen Projektes? Welche Risiken sind damit verbunden? Welche Rolle spielt das Teambuilding und wie gelingt ein erfolgreiches Fundraising? Zum Abschluss werden die Projekte präsentiert und bewertet.
Workshop III: Kulturelles Erbe der Bukowina und die internationale Zusammenarbeit
Referenten: Judith Stumptner (Evangelische Akademie Tutzing) & Serhij Lukanjuk (Nationale Universität Czernowitz)
Ort und Zeit: Blauer Saal / Auditorium 230 (Universität Czernowitz), 22.-23. Oktober 2014
Inhalt: Während des Workshops sollen die Teilnehmer die Bukowina mit ihrer multiethnischen Vergangenheit als eine Region begreifen lernen, die zahlreiche Anknüpfungspunkte für internationale Kooperationen bietet. Ersten Projektideen gehen wir nach und geben Tipps für Finanzierung und Antragsstellung. Gleichzeitig fragen wir nach den Auswirkungen, die grenzüberschreitende Projekte auf die Entwicklung der Zivilgesellschaft in der Bukowina haben können und beschäftigen uns mit den personen- und Institutionsbezogenen Erfolgsfaktoren für deren Gelingen.
Workshop IV: Was Literatur für die Demokratie tun kann
Referenten: Dr. Oxana Matiychuk (Zentrum Gedankendach, Czernowitz) & Dr. Michael Gans (PH Ludwigsburg)
Ort und Zeit: Auditorium 230 / Blauer Saal 24.-25. Oktober 2014
Inhalt: Autoren melden sich zu Wort, greifen ein, schreiben gegen das politische System an. In diesem Workshop erfahren die Teilnehmenden, welche Funktionen Literatur und Autoren für die Gesellschaft und die Demokratie einnehmen können. Dazu arbeiten sie mit literarischen Texten aus Deutschland und der Ukraine und produzieren selbst eigene Texte.
Workshop V: Geschichte vermitteln: Vom 1. Weltkrieg zum Euromaidan
Referenten: PD Dr. Mariana Hausleitner (FU Berlin) & Jurko Prochasko (Iwan-Franko-Institut der Akademie der Wissenschaften der Ukraine, Lemberg)
Ort und Zeit: Business-Zentrum (NGO), O. Kobyljanska Str. 20, 25.-26. Oktober 2014
In dem Workshop sollen die Teilnehmer eingangs der Frage nachgehen, inwieweit es den österreichischen Behörden gelang, eine Bukowiner Identität zu erzeugen. Welche Kräfte wandten sich vor 1918 dagegen und wie veränderte der Erste Weltkrieg ihre Positionen? Nach einem Besuch des Landeskundemuseums und einer Diskussion über die Politik der Rumänisierung in der Zwischenkriegszeit werden die Feindbilder im Zweiten Weltkrieg untersucht. Wie hat sich die Darstellung der Kriege seit 1991 verändert? Bewirkt der Euromaidan eine neue Sicht?
Ort und Zeit: Jüdisches Museum Czernowitz, 27.-28. Oktober 2014
Inhalt: Individuelles, kommunikatives und kulturelles Gedächtnis: Welche Rolle spielen Gedächtniskulturen in der Bukowina angesichts ihrer überaus vielschichtigen geschichtlichen Epochen? Die Teilnehmenden erfahren Gedächtniskulturen in Theorie und Praxis in der Ukraine und in Deutschland und werden sich bewusst mit Denkmälern auseinandersetzen und die jeweiligen Kontexte einbetten. Neben lokalen Erinnerungsorten in Tscherniwzi besucht die Teilnehmergruppe auch Erinnerungsorte in der Region (Wizhnyzia und Ispas).